Am 15.04.21 lieferten wir für die Hamburger Musikhochschule unseren Steingraeber A 170 Flügel. Durch die Initiative der Dr. E. A. Langner-Stiftung wird mit der neu konzipierten JazzHall ein innovativer Konzertsaal gerade Wirklichkeit, bei dem sich hinter der Bühne eine Glasfassade öffnen lässt, sodass die Bühne gleichermaßen ins Freie Richtung Alsterwiesen nutzbar ist, wie auch nach innen bespielbar in den Saal hinein. Die Musiker brauchen sich nur einmal um 180 Grad zu drehen... Nicht nur in Corona-Zeiten visionär…
Die „ JazzHall“ selbst ist ein neuer kleiner Saal für ca. 200 Leute gedacht. Die Decke des Saals ist gewölbt und assoziiert einem als Hamburger sofort das „Innere eines auf den Kopf gestellten Bootsrumpfs.“ Die Träger des gewölbten Dachs erinnern wiederum an eine im Bootsbau altbekannten hölzernen Spanten-Bauweise. Erscheinen aber in ihrer asymmetrisch sphärischen Wölbung wie Wellenbewegungen.
Hochmodernes Design - Tolle Idee! Die Akustik ist übrigens auch noch gut! Sie erlaubt dem Flügelmodell aus der Steingraeber Pianofortemanufaktur Bayreuth in dieser neu verwirklichten Hamburger Halle sein volles Klangfarben Spektrum zu zeigen. Ich konnte diesen Flügel unmittelbar nach Anlieferung kurz anspielen…:
Völlig zu Recht wird dieses Flügel Modell von Steingraeber nicht als „Stutzflügel“ bezeichnet. Der A 170 wurde in vielen Auszeichnungen als „Bester der Klasse unter 200cm gerühmt.“ Er klingt viel größer als er ist. Physikalisch liegt dieses Phänomen in der ungewöhnlich breiten Form dieses A 170 begründet, die sehr lange Basssaiten erlaubt. Professionell ist auch die Spielart und so steht dieses besondere Instrument auch schon als „ Konzertflügel“ auf anderen beengten Bühnen, Hochschulen oder Opernhäusern - wie z.B. im faszinierenden Opernhaus Oslo.
Neben der Möglichkeit ihn rein klassisch akustisch zu spielen, kann man bei dem hier für Hamburg gelieferten Modell den Hebel eines Bowdenzugs einfach umlegen und mit dem Ad Silent System die eigens von Steingraeber per physical modeling entwickelten Steingraeber piano sounds verwenden oder die hochwertige Klaviatur des Flügels als masterkeyboard nehmen. Aber auch im normal akustischen Spiel ist dieser Flügel in seiner Spielweise frei von mechanischen Veränderungen bzgl. der sog. „Auslösung“, weil der sog. „Mute Rail Optimizer“ zusätzlich von uns installiert wurde ( entwickelt von Martin Deuker Berlin 2017).
Hier die Auslöseerweiterungsleiste bei einem Steinway M ebenfalls von uns installiert.
Wir bauen in unserer Hamburger Werkstatt inzwischen bei zu midifizierenden Flügeln immer diese Auslöseerweiterung mit ein…Sie ist einfach und genial konstruiert.
Bleibt zu hoffen, dass es trotz aller Widrigkeiten der Pandemie bald losgehen kann mit hochkarätigen Jazz-Konzerten in lauen Sommernächten.
Wir drücken die Daumen!
Silvia Leonhard und Achim Franz